30 Jahre Rostock Lichtenhagen

3 Ağu

Nichts hat sich in diesem Land verändert! Vor 30 Jahren wurden vom 22. bis zum 26. August 1992 in Rostock Lichtenhagen, vor den Augen von hunderten Polizisten und Sicherheitskräften ein Heim von AsylbewerberInnen und vietnamesischen ArbeiterInnen von FaschistInnen angegriffen. Ein Mob von hunderten FaschistInnen zündete ein Hochhaus an, in dem AsylbewerberInnen und vietnamesische Vertragsarbeiter untergebracht waren. 

Steine und Brandsätze wurden geworfen, rassistische Parolen gebrüllt und die Feuerwehr behindert. Dabei schaute die Polizei nahezu tatenlos zu! 

Dass die Angriffe von Neo-Nazis auch noch von hunderten Schaulustigen bejubelt und applaudiert wurden, machte diesen faschistischen Angriff umso unerträglicher. Der faschistische Angriff in Rostock Lichtenhagen stellte nur einen von vielen hunderten Angriffen auf Asylbewerberheime und Häuser von MigrantInnen dar. In diesen 30 Jahren starben mehr als 200 Anti-FaschistInnen und Menschen mit Migrationshintergrund durch faschistische Angriffe. Die Welle des faschistischen Terrors, die Militarisierung von Rechtsradikalen, die Unterwanderung der deutschen Polizei und Sicherheitskräfte und viele andere Vorfälle bestätigen den Verdacht, dass der Rassismus durch den deutschen Staat gewollt, toleriert und gefördert wird!

Allein die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds NSU, der Umgang mit dem Verfahren des NSU, die Beteiligung von MitarbeiterInnen der Verfassungsschutzbehörden vieler Bundesländer bei den NSU-Morden und die Nazi-Chats bei vielen deutschen Polizeibehörden und Bundeswehr, sind Beweise genug, dass der institutionelle Rassismus in Deutschland einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat. Längst ist in diesem Land kein Antifaschist und keine Antifaschistin, keine Menschen mit Migrationshintergrund vor den Angriffen durch die FaschistInnen, Rassistinnen und der Polizei sicher! Allein in den letzten zehn Tagen starben vier Menschen mit Migrationshintergrund durch Polizeihand. 

Der Fall des 16-jährigen Mouhammed aus Senegal, der Dortmund von einem Polizei durch fünf Schüsse aus einer Maschinenpistole getötet wurde, ist ein vorläufiger Höhepunkt! 

In diesem Sinne ist der Kampf gegen Faschismus und Rassismus heute wichtiger als je zuvor!

Wir die ATIF (Föderation der Arbeiterinnen aus der Türkei in Deutschland e.V.) verurteilen erneut den faschistischen Angriff in Rostock Lichtenhagen, Mölln, Solingen, Hanau um in vielen anderen Städten und mahnen zur Erinnerung und rufen zum Widerstand auf! 

Nieder mit dem Faschismus und Rassismus! 

Verbot aller faschistischen Organisation!

Hoch die internationale Solidarität!